Freitag, 24. Oktober 2014

バーデン・バーデン Baden-Baden in Japan

Letzte Woche entdeckte ich auf der kleinen Guide-Map für die Umgebung unseres Dorms das Restaurant »Baden Baden« – in der Tat ein kleines deutsch(-französisches) Restaurant.
Da ich mich besonders (im Sinne der Wissenschaft und der Designforschung) dafür interessierte, wie wohl ein deutsch-französisches Restaurant in Japan so ausgestaltet sei, mobilisierte ich kurzerhand die dorm-eigene Partytruppe Forschungsgruppe, um dem japanischen Baden-Baden einen Besuch abzustatten.
Die Inneneinrichtung mag der kulturell informierte und aufgeschlossene Japaner sicherlich direkt als »typisch deutsch« bezeichnen. Zugegeben, die Bierkrüge versprühen tatsächlich eine Art deutsch-bayrisches Flair, das restliche Sammelsurium westeuropäischer Artefakte eher nicht so. Aber wir wollen mal nicht kleinlich sein.
Ein Blick in die Speisekarte. Man beachte die deutsche »Nach Schpeise«. Ist doch irgendwie niedlich. :-)
Wir hatten unseren Spaß und jeder bestellte sich irgendetwas aus der kleinen aber feinen Speisekarte. Tatsächlich habe ich das Angebot von Sauerkraut vermisst, denkt man doch, dass dies im Ausland stets DAS typisch deutsche Essen wäre. Es gab aber vor allem verschiedene Arten von Schnitzel und Würsten im Angebot. Wir hatten unseren Spaß.
Nachdem wir dem gustatorischen Genuss ausgiebig gefrönt und die Tellerchen leer gegessen hatten, stattete uns der Chef höchstpersönlich einen Besuch ab. Wirklich ein sehr netter und sympathischer Mann, der es verstand in allen nötigen Sprachen (Englisch, Deutsch, Französisch) mit uns zu sprechen. Zwar nicht ohne deutlich japanischen Akzent, aber wir konnten in doch verstehen – ein sehr interessantes Gespräch über seine Erfahrungen im Ausland und das Restaurant wurde geführt. Er erzählte uns, dass er vor 47(?) Jahren in Baden-Baden als Koch gearbeitet hat und dies wegweisend für seine spätere Karriere war. Das Restaurant wird von ihm, sowie seiner Frau und seinen zwei Kindern betrieben. Er hat auch von Köln erzählt, wo er das letzte mal vor zwei Jahren für ein paar Tage auf Durchreise Urlaub machen konnte.
Am Ende konnte ich ihn und seine Frau noch dazu überreden, ein Erinnerungsfoto vor der hauseigenen Deutschlandflagge aufzunehmen. Im letzten Augenblick zerrten sie noch Carlo mit auf's Foto. Haha!
Kawai-san erklärte mir schließlich noch, dass er natürlich wisse, dass die Deutschlandflagge falsch herum hängt, diese aber aufgrund eines technischen Problems gerade auf dieser Seite hängen müsse und er sich alsbald darum kümmern würde. Okay, ist ja nicht so, dass ich jetzt mega patriotisch wäre und mir das sauer aufstoßen würde. ;-)
Insgesamt gestaltete sich der Abend alles in allem sehr unterhaltsame und in netter Gesellschaft. Nun bin ich um meine erste »deutsche Erfahrung« in Japan reicher. ;-)

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