Freitag, 2. Januar 2015

Kyōto-Nara-Christmas-Trip #01

Über Weihnachten und Neujahr schließt die Chiba Universität für zwei Wochen ihre Pforten. Genug Zeit um Japanisch zu lernen, Projekte weiter zu bearbeiten, Bücher zu lesen, für Recherche-Arbeit … oder für einen Trip durch Japan! 
Bereits vor meiner eigentlichen Reise nach Japan war für mich fest eingeplant, ins kulturelle Zentrum Japans, nach Kyōto zu reisen. Dies wollte ich am Ende meines Aufenthalts machen, jedoch bot sich dies nun bereits früher in dieser Zeit an. Wozu also warten?
Meiner Unternehmung schlossen sich noch ein paar weitere internationale Kommilitonen an und somit organisierte ich bereits im November Unterkünfte und Reiserouten für insgesamt vier Personen. Da wir zu Silvester wieder zurück sein wollten, um dies im Kreise von Freunden und in Tokio zu verbringen, hatte ich die Reise auf 7 Tage angesetzt, wovon wir vier Nächte in Kyōto und zwei Nächte in Nara blieben wollten.
Es gibt ein spezielles Zugticket (das sog. Seishun Juhachi Kippu), das man nur in zwei bestimmten Zeiträumen im Jahr erwerben und nutzen kann und speziell für die Ferienzeit Japans zugeschnitten ist. Dieses Ticket erlaubt es, an fünf verschiedenen Tagen uneingeschränkt alle Zugverbindungen zu nutzen. Kleiner Haken: „Uneingeschränkt“ ist nicht ganz korrekt. Das Ticket erlaubt nämlich nur die Nutzung der Regionalzüge. Jedoch ist der Preis mit umgerechnet rund 110 Euro einfach unschlagbar. Für lange Reisen gibt es keine günstigere und flexiblere Option und so statteten wir uns für die Reise mit diesen Tickets aus. Die Verbindung von Tokio nach Kyōto und zurück klang bei der Planung schlimmer, als sie tatsächlich war. Für die Hinreise nach Kyōto benötigten wir insgesamt etwa 9 Stunden. Diese wurden allerdings durch sechs Umsteigevorgänge unterbrochen, wodurch man immer mal wieder ein paar Minuten hatte, sich die Beine zu vertreten und kurz im Bahnhofskonbini ein paar Kleinigkeiten zu kaufen. Die Rückreise von Nara war etwas anstrengender, da diese rund 10 Stunden dauerte und zwei Verbindungen mit je fast drei Stunden Zugfahrt beinhaltete. Am Ende dieser 10 Stunden waren wir wirklich froh, wieder in Inage zu sein – man mag es kaum glauben ;-)
Da wir am 23.12. in Kyōto ankamen, verbrachten wir dieses Jahr auch Weihnachten dort. Ich glaube, so ein unweihnachtliches Weihnachten hatte ich noch nie. Was aber nichts unbedingt schlechtes heißen muss. Es war eben einfach nicht so, wie man es von Deutschland gewohnt ist. Es gab keine Weihnachtsmusik, kaum Lichterschmuck und Weihnachtsdeko, keine Geschenke, keinen Schnee … aber immerhin war es kalt. Am Weihnachtsabend besuchten wir gemeinsam in ein kleines, jedoch vor allem unter Besuchern wohl bekanntes Okonomiyaki-Restaurant mit einer, auf lustige Weise, „eigenwilligen“ Dekoration. (Fotos davon gibt's in dieser Galerie). Das Restaurant bot nur eine einzige Art Okonomiyaki an, welche somit auch recht schnell auf unserem Teller landete und ziemlich gut schmeckte. Danach gingen wir zurück in unser Hostel, um im Gemeinschaftsraum bei Alkohol, Knabberkram und Gesprächen den Weihnachtsabend zu verbringen. 
Noch etwas zu unserem Hostel in Kyoto. Da ich bei der Organisation des Trips vor allem nach der Maxime „Günstiger Preis vor hohem Komfort“ arbeitete, waren unsere Erwartungen nicht besonders hoch. Nach allem was wir über die Webseite erahnen konnte, handelte sich bei dem Hostel in Kyoto um ein typisches Touri-Hostel, vor allem für etwas jüngeres Publikum wie unsereins. (Nachdem wir erfahren haben, dass bereits viele andere aus unserem Austauschprogramm in eben diesem Hostel unterkamen, muss es sich wohl um DAS Touri-Hostel in Kyoto handeln.) Was soll ich sagen … Ich habe noch nie ein so sauberes und aufgeräumtes Hostel gesehen. Die Räume erschienen, als wären diese gerade erst renoviert worden. Die Toiletten und Duschbereiche sahen jeden Morgen wie unbenutzt aus, die Teppichböden hatten keine auffälligen Flecken (was wohl daran liegt, dass man sich überall die Schuhe ausziehen muss, bevor man die Räume und Flure betritt), der Gemeinschaftsraum war groß, gemütlich, ordentlich, gut eingerichtet … Es war einfach wirklich leicht, sich dort wohl zu fühlen.
Soviel erst mal allgemein an dieser Stelle über unseren Christmas-Trip. Über einzelne, markante Tage und Lokalitäten werde ich gesonderte Beiträge schreiben. Allein schon deshalb, um euch nicht mit Text und Fotos zu erschlagen. Zunächst gibt es erst mal diese Fotos hier, um euch einen allgemeinen Einblick und Gefühl für Kyoto und die Umgebung zu geben. 

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