Freitag, 19. Dezember 2014

Narita und der Shinjouji Tempel


Narita ist eine Stadt ganz in der Nähe von Tokio und innerhalb der Präfektur Chiba (Präfektur ist sowas wie ein Bundesland in Japan). Vor allem bekannt ist Narita wohl jedoch durch seinen internationalen Flughafen. In Narita selbst gibt es ein Shodo-Museum (Ein Museum für traditionelle Kalligraphie, siehe auch hier) und einen berühmten buddhistischen Schrein, den Naritasan Shinjōji
Wir machten uns sonntags auf den Weg – diesmal sogar zu einer nicht ganz so unstudentischen Uhrzeit, morgens um halb elf – und brauchten mit dem Zug inklusive Umsteigen ca. 2 Stunden.
Narita bzw. viel mehr der Teil von Narita, den ich gesehen habe, ist wirklich schön, mit vielen alten japanischen Gebäuden. Manchmal frage ich mich, ob viele dieser Dinge nur so aussehen und sich darstellen, um für Touristen eben „so zu sein, wie sie es erwarten“ und diesen Gedanken bekomme ich dann nicht mehr aus dem Kopf. (Es war schon deutlich, dass der Tourismus in Narita eine wichtigere Bedeutung hat, als z.B. in Chiba shi, was alleine schon in dem internationalen Flughafen Begründung findet. Jedoch würde ich begrüßen, wenn diese „typischen japanischen Gebäude, Restaurants und Geschäfte“ nicht nur für Touristen so aussehen, sondern einfach schon immer so waren – auch wenn das etwas naiv klingt. Ich muss diese Frage, nach der Bedeutung des Tourismus in Bezug auf die Wahrung vermeintlich japanischer Tradition, in Zukunft mal weiter verfolgen.)
Auf dem Weg zum Schrein und zum Museum kommt man eine kleine Straße hinunter die voller kleiner, verschiedenster Läden ist, darunter auch viele kleine Restaurants. Aal ist eine der Spezialgerichte von Narita. Leider ist das Video, in dem der lebendige Aal zerteilt und zubereitet wird, nichts geworden. Eigentlich wollten wir auch mal Aal probieren. Jedoch waren uns zwei kleine Stückchen für umgerechnet knapp 20 Euro etwas zu teuer.
Der Schrein, sowie das Museum sind geographisch sehr dicht beieinander und liegen in einem gemeinsamen Garten- und Waldareal, das – wie oft werde ich es noch erwähnen? – durch und durch schön gestaltet ist. Zunächst haben wir das Museum besucht, dort war das Fotografieren leider nicht erlaubt. Es gab aber sehr große und sehr eindrucksvolle Kalligraphien zu bestaunen. Wer mal in Narita ist und sich ein bisschen für japanische (und chinesische) Tradition interessiert, sollte hier mal vorbeischauen.
Nach dem Besuch im Museum hielten wir uns eine Zeit lang in dem japanischen Garten vor dem Museum auf, bis uns irgendwann klar wurde, dass uns die Zeit davon läuft, wenn wir noch den Schrein sehen wollen. Ein Tag ist einfach nicht genug für so viele tolle Impressionen.
Da der Schrein und das Museum, wie gesagt durch das gemeinsame Park-Areal miteinander verbunden sind, war der Weg nicht weit und der Übergang von japanischer Gartengestaltung zu japanischem Schrein fließend. Der Schrein selbst gehört zu einem großen Tempelkomplex mit vielen weiteren großen und kleinen Gebäuden. Die Haupthalle des Tempels ist wirklich riesig! Das sieht man vielleicht nicht auf dem Foto, aber in dem Video kann man es erahnen, wenn die Menschen vor den Toren stehen. Die große zweistöckige Pagode kann man betreten, jedoch fand ich es darin ein wenig zu bunt und chaotisch für meinen Geschmack (das Fotografieren war auch hier verboten). Diese Art der japanisch-religiösen Tradition mag ich dann doch nicht so gerne ;-). Ich bin da eher so der Fan des Zen-Buddhismus (was auch keine Religion ist).
Manche Orte hier sind so speziell und besonders, dass mir ein Tag zu wenig vorkommt um alles zu erfahren, in mich aufzunehmen und vor allem angemessene Fotografien zu gestalten. Ich rede dabei nicht mal von ganz Narita, sondern alleine von dem Garten, um das Museum oder dem Tempelkomplex allein. Einen ganzen Tag Zeit pro interessanter Lokalität … das wäre was …

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